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Hronsky Benadik

    Garamszentbenedek oltár

Nur ca. 80 km von Banska Bystrica, unweit der Schnellstraße R1 – wo wir aus Richtung Süd kommend keine Ebenen mehr sehen sondern das enge Flusstal von Hron, dort wo Berge dominieren das Gebiet  namens Slowakisches Tor - im Dorf Hronský Beňadik befindet sich eine der schönsten gotischen Sehenswürdigkeiten der Slowakei - die Klosterkirche des ehemaligen Benediktiner-Abtei.

Aus historischen Quellen ist es davon auszugehen, dass die ersten Benediktinermönche in das Gebiet von Hronský Benadik noch vor dem Jahr 1075 kamen, d.h. Kloster existierte vermutlich bereits vor Gründungsurkunde in 1075. Unter den Mönchen waren auch Experten in Bergbau, Metallurgie, Technik und Sakralbau. In einer Urkunde aus 1075 bestätigt König Geza I. aus dem Haus Arpaden dem Kloster in Hronský Benadik umfangreiches Besitzrecht. Der Besitz des Klosters wuchs auch durch andere Spenden. Der umfangreiche Besitz des Klosters wurde auch in 1209 in einer Urkunde von Papst Innozenz III bestätigt.

Konvent gehörte auch zu den „glaubwürdigen Orten (loca credibilia)“ – d.h. in seiner Kompetenz gehörten Ausfertigung von fast allen Arten von schriftlichen Dokumenten, Bestätigung und Beglaubigung der Urkunden, Konvent nahm teil an amtlichen Verfahren, Kloster war Aufbewahrungsstelle für Wertsachen und Archive, Konvent führte auch eigenes Archiv usw.

Der Klosterkomplex war ursprünglich romanisch. Über seine Architektur  wissen wir jedoch wenig. Unter dem Boden der heutigen gotischen Kirche wurden Fundamente einer romanischen dreischiffigen Basilika gefunden - Basilika war 30 m lang und 14,5 m breit.

Während der Herrschaft Ludwig I. der Große in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts (1346) wurde mit dem Bau einer neuen gotischen  Kirche und des Klosterostflügels begonnen. Das wunderschöne Hauptportal der Kirche stammt aus der Zeit um 1380.

Der gotische Umbau des Klosters erfolgte Anfang des 15. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit stammt teilweise erhalten gebliebener Kreuzgang. In 1423 ließen Mönche an die Wände in dem linken Teil der Kirche Fresken malen -  die Legende des Heiligen Georgs. Leider in 1435 Kloster brannte nieder.

Nach Umbauten wurde die Kirche in 1483 geweiht. Bei dieser Gelegenheit bekam Abtei angeblich vom König Matthias Corvinus ein wertvolles Geschenk – Heilig-Blut-Reliquie (ein Stück Leinen mit Tropfen vom Blut Christi. Es soll ein Stück des Schweißtuchs der Veronika sein). Matthias Corvinus bekam es vermutlich vom Papst Paul II zum Dank für seine Hilfe in den Kämpfen gegen Osmanen. Für die Christusreliquie wurde eine separate Kapelle gebaut – Heilig-Blut-Kapelle. Die Kapelle wurde am 26.3.1489 vom Bischoff Gregor aus Nitra geweiht.

Kapelle erhielt 1510 einen neuen Altar, der sich derzeit in Esztergom befindet. Eine der letzten gotischen Bauten, die zum Kloster gebaut wurden, war sg. Abtflügel, teilweise jetzt schon in Renaissance Stil. Bau dieses Flügels wurde 1508 vollendet. Nach dem Jahr 1508 erfolgte Ausstattung der Abtei – die Kirche wurde mit mehreren Altären und sakralen Gegenständen ausgestattet. Davon sind leider nur wenige geblieben.  

1526 besiegte der osmanische Sultan Süleyman I. den ungarischen König in einer Schlacht bei Mohács, der ungarische König Ludwig II. aus dem Geschlecht der Jagiellone ist gestorben und die Osmanen hatten den Weg nach Ungarn frei. Aus diesem Grund wurde Kloster allmählich in eine Festung mit Eckbastionen mit Kanonen umgebaut. Kloster kam in Besitz von Erzbistum in Esztergom. In den Jahren 1565-1588 wurde die Kirche in eine mehrstöckige Bastion mit Kanonen umgebaut und dieser Umbau dauerte bis zum 1665. Mehrere Gebäude wurden hier gebaut – Bastionen, Wachstelle, Kaserne, Lager.

Der barocke Klosterflügel stammt aus 18. Jahr, wann Kloster für die Zwecke des Erzbistums umgebaut wurde.

In 1882 erfolgte nach den Plänen von Architekten F. und K. Storno und unter Aufsicht von Experten – Professoren I. Henszlmann und  I. Steindl Regotisierung des Klosterkomplexes.

Heute wird die Kirche von Pallottinern verwaltet.

Mehrere Werke, die aus Hronský Beňadik stammen, kann man heute in dem Christlichen Museum in Esztergom bewundern – z. B. Passionsaltar (Triptychon – dreiteiliger Flügelaltar ist eindeutig Kleinod des Museums – Altargemälde gehören zu den Höchstqualitätswerken der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Maler ist Thomas von Klausenburg (Siebenbürgen) und Auftraggeber der Prälat Nicolaus aus dem Benediktinerkloster in Hronský Beňadik, dessen Idee war die bis ins Detail durchgedachte Ikonographie. Heiliges Grab – einzigartiges gotisches Werk, angeblich eine der vier solchen Werken, die in Europa erhalten geblieben sind und hervorragend restauriert  befindet sich auch im Christlichen Museum in Esztergom. In Hronský Beňadik ist nur eine Kopie, allerdings ohne Statuen und Reliefs aber mit einer originellen Bildhauerei-Plastik Christi mit beweglichen Armen, die man zum Körper klappen konnte, um Jesu vom Kreuz abnehmen und bestatten.

Allerdings Klosterkirche und Kloster in Hronský Beňadik sollte man sehen.

Es gibt im Dorf Hronský Beňadik noch eine weitere Kirche – St.-Ägidius-Kirche, gebaut in 1674. Sehenswert ist hier barocke Empore mit Bildern der Apostel und auf der Empore wertvolle Orgelgehäuse einer barocken Orgel von Kremnitzer Meister Zorkovský aus 1714.

 

Siehe Bilder Impresie Hronský Beňadik

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