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Die Stadt Kremnica (Kremnitz) liegt in Kremnitzer Gebirge und ist von Banská Bystrica ca. 50 km entfernt. In der Vergangenheit gehörte die Stadt zu den reichsten Städten des Königreichs Ungarn. Die Stadt erhielt ihren Ruhm und Reichtum vor allem durch Goldförderung – daraus erklärt sich das häufig verwendete Adjektiv für die Stadt – „Goldene Kremnitz“.
Kremnica wurde erstmals am 17.11.1328 in einer Urkunde von ungarischem König Karl I. Robert aus dem Könighaus Anjou erwähnt. An diesem Tag erhielt die Ortschaft Cremnychbana das Stadtrecht. Zu der erfolgreichen Entwicklung der Stadt hat die von dem König Karl I. Robert eingeführte Wirtschafts- und Währungsreform stark beigetragen – vor allem Aufhebung des Monopolrechts für König auf Edelmetallförderung und Gründung der königlichen Münzprägeanstalt. In die Stadt kamen auch viele neue Siedler vor allem aus dem mittelslowakischen Bergbaugebiet und aus Ausland (Italien, Bayern, Österreich, Schlesien, Tschechien, Flandern) und die Münzenpräger wurden vor allem aus Kutná Hora (Kuttenberg) hierher eingeladen. Kremnica wurde kurz darauf Sitz der königlichen Berg- und Münzkammern (Sitz war in Stadtburg) und bis Anfang des 16. Jhs auch Sitz des Kammergrafes. Den grössten Aufschwung erlebte die Stadt Kremnica in den ersten 2 Jahrhunderten nach ihrer Gründung. In der Mitte des 14. Jhs lag die jährliche Goldproduktion in dem Königreich Ungarn bei ca. 1000 kg, was war damals ca. 80% der europäischen und ca. 1/3 der weltweiten Produktion. Und Kremnica hatte damals 50% Anteil an der ungarischen Produktion.
Aus dem in den mittelslowakischen Bergwerken gewonnenen Gold hat die Kremnitzer Münzprägeanstalt mit Prägung der Münzen mit einer Reinheit von 23 Karat und 9 Grän begonnen. Muster für diese Münzen bildeten die Münzen aus Florenz – darum wurden sie Florins genannt. Der spätere Name für Münzen Dukat ist von der Umschrift auf der Rückseite einer venezianischen Münze abgeleitet - Sit tibi Christe datus quem tu regis iste ducatus – Dir, Christus, sei dieses Herzogtum, welches du regierst, gegeben. Die Golddukaten, die in Kremnica geprägt wurden, hatten sehr hohen Reinheitsgrad und wurden ununterbrochen 551 Jahren (seit 1330 bis 1880) geprägt. Die Kremnitzer Münzprägeanstalt hat als eine der ersten Prägeanstalten in 1499 mit Prägung der silbernen Taler begonnen. In 1710 führte der schwedische Münztechniker, Münzenstecher und Medailleur Daniel Warou in der Kremnitzer Prägeanstalt die Anwendung einer Spindelprägemaschine, sog. Balancier ein. Kremnitzer Prägestätte wurde dann Vorbild für Einführung dieser Technik auch in den Münzprägeanstalten in Wien und Prag. Seit 1892 nach Einführung der österreichisch-ungarischen Währung wurde die Kremnitzer Prägeanstalt mit Prägemaschinen der Marke Uhlhorn ausgestattet. Die Maschinen wurden von dem Erfinder Diederich Uhlhorn aus deutschem Grevenbroich geliefert. Nach dem Ersten Weltkrieg die Grundausstattung der Münzprägeanstalt – 12 Prägemaschinen der Marke Vulkan - hat die Firma Vulkan Maschinenfabrik A. G. aus Wien geliefert. Diese Maschinen werden wegen ihrer einfachen Konstruktion und leichter Wartung bis heute verwendet – natürlich arbeitet die Münzprägeanstalt auch mit modernsten Maschinen.
Seit Ende des 15. Jhs ist die Kremnitzer Münzprägeanstalt auch durch Prägung der Medaillen bekannt. Die allererste bekannte Medaille aus Kremnitzer Münzprägeanstalt ist die Medaille zur Erinnerung an die Krönung des Ladislaus II. als Kind aus dem Jahr 1508.
- Burgareal - zur Beachtung - Areal kann man nicht jederzeit besichtigen, hat Öffnungszeiten ähnlich wie alle Museen. Die Stadtburg ist von 2 Wehrmauern umgeben, Ringmauer und die zweite äußere ist Zwingmauer. Sie erreichen das Areal über Treppenhaus und durch den Südlichen, sog. Pfarrturm. Unbestritten dominierend ist in dem Areal die Heilige Katharina Kirche. In der Fachliteratur datiert man Bau der ersten Kirche vor Jahr 1400, von dem ursprünglichen Bau sind nur Außenwände erhalten geblieben. In der Kirche kann man folgende Details – sog. Kniekonsolen, Motive der steinernen Baldachine – sehen, die typisch für die Bauhütte bei Stephansdom zur Zeit des Meisters Michael Chnab (Knab) waren. Sterngewölbe in der Sakristei hat ihren Ursprung in süddeutscher Spätgotik. Sehr interessant sind auch die Form und die Fußpunkte des Gewölbes. Das heutige Aussehen bekam die Kirche in der Zeit der Regotisierung 1883- 1886, die von Ferenc Storno und seinem Sohn Kalman aus Ödenburg geleitet wurde. Die Kirche hat seit 1992 eine wertvolle Orgel aus Krnov (Jägerndorf) mit 3500 Orgelpfeifen und 60 Register. Die Besucher können im Sommer den faszinierenden Klang der Orgel bewundern. In Juli und August findet hier jährlich ein Festival – Kremnický hradný organ (Kremnitzer Burgorgel) statt. Die künstlerischen Gäste gehören zur absoluten Weltspitze. Bisher haben hier Orgelspieler aus 22 Ländern gespielt.
Einen Bestandteil des Burgareals bildet der älteste erhalten gebliebene Bau in der Stadt - Gerner - ein Bau mit 2 Geschossen, der untere Raum – ehemaliges Beinhaus - hat romanisches Gewölbe, der obere Raum mit Fragmenten gotischer Wandmalerei hat gotisches Rippengewölbe. Der nördliche Eingangsturm aus Mitte des 14. Jhs – heute beherbergt eine Ausstellung archäologischer Funde aus Burgforschung. Die zylindrische Bergmannsbastei, gebaut um 1350, bekam in der zweiten Hälfte des 15. Jhs eine polygonale Sakristei der Geburt der Jungfrau Maria Kapelle. Um 1610 wurde der Bau erneut zur Bastei umgebaut. In dem kleinen Uhrturm, der ursprünglich auch Bastei war und zwei romanische Stockwerke hat, ist heute Ausstellung Kremnitzer Glocken und Glockengießer. Aus dem ursprünglichen Rathaus sind nur Souterrain und der erste Stockwerk erhalten geblieben – heute ist hier Ausstellung der barocken Bildwerke von dem unbekannten Meister aus Heilige Katharina Kirche und von Dionyz Ignac Staneti aus nicht mehr existierender Jungfrau Maria Kirche auf dem Hauptplatz.
- Münzprägeanstalt - die Münzeprägeanstalt ist eines der ältesten ununterbrochen produzierenden Unternehmen in der Welt – arbeitet schon fast 700 Jahre. Die Führung durch die Prägeanstalt besteht aus 2 Teilen – alte und neue Prägestätte und die Besucher können entscheiden, welche Prägestätte (oder auch beide) sie sehen möchten. Die Führung beginnt in einem schön gewölbten Raum, wo die Besucher mehrere Münzenvitrinen sehen – für welche Länder in welchem Jahr die Münzprägeanstalt die Münzen prägte. Die Münzprägeanstalt ist mit Sicherheit einen Besuch wert.
- Münzen- und Medaillenmuseum – Museum befindet sich in der Verwaltung von Nationalbank der Slowakei. Es ist eines der ältesten Museen in der Slowakei, wurde in 1890 von Archivar Pavol Križko als Heimatmuseum gegründet. Das Museum verfügt über 5 Geschosse und es ist gut sich genügend Zeit für das Museum zu lassen. Zwei unterirdische Geschosse zeigen die Geschichte des Bergbaus und des Hüttenwesens in Kremnica. Weiter erfährt Besucher viel über die Geschichte der Stadt, über Gründung der Münzprägeanstalt, über Zünfte und Handwerk. Numismatisch-historische Sammlung Avers und Revers der Gelder – zeigt die Geschichte der Gelder und Medaillen in der Slowakei. Ein Besuch des Museums ist mit Sicherheit lohnenswert.
- Andreas Stollen – Bergbaumuseum – dank der begeisterten Menschen hat auch die Stadt Kremnica ein unterirdisches Bergbaumuseum. Ähnlich wie bei vielen Bergwerken in der Slowakei – kriegen Sie bei Ankunft Mantel, Helm und Licht und Sie können in den Stollen gehen und sich mit der Geschichte und Gegenwart der Goldlagerstätte und der schwierigen Arbeit der Bergleute in unterschiedlichen Zeitperioden vertraut machen.
- vielleicht auch die Münzen, die Sie verwenden, wurden in Kremnitzer Münzprägeanstalt geprägt? Die Münzprägestätte prägte und prägt Münzen auch für Ausland. Nach dem 2. Weltkrieg für die Länder Polen, Rumänien, Griechenland, Kuba, Mongolei, Algerien, Tunis, Guinea, Sudan, Senegal, Mali, Kapverdische Inseln, Libanon, Irak. Seit 90er Jahren für Slowenien, Bangladesch, Indien, Mauretanien, Zypern, Albanien, Russland, Vereinigte Arabische Emirate, Katar, Israel, Palästina, Nepal, Somalia, Andorra, Kongo, Panama, Cookinseln, Nordkorea, Namibia, Liberia, Hongkong, Belgien, Spanien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, USA, Norwegen, Argentinien, Malaysia....
Bilder siehe Impresie Kremnica
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