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Banská Štiavnica (Schemnitz)

Schemnitz (Banská Štiavnica) Banska Stiavnica (Schemnitz)

Banská Štiavnica (Schemnitz) – die Stadt und die mit dem Bergbau zusammenhängenden technischen Denkmäler in der Umgebung der Stadt gehören zu den Sehenswürdigkeiten in der Slowakei, die auf der UNESCO-Liste des Welterbes stehen. In der Liste sind auch 23 Teiche eingetragen, die in der Vergangenheit Bestandteil eines größeren Wasserwirtschaftssystems  bildeten.

 
Historische Ereignisse:

Die ganze Geschichte der Stadt Banská Štiavnica ist mit Bergbau verbunden. Schon in der ersten Hälfte des 12.Jhs. haben sich in diesem Gebiet  Bergfachleute aus Tirol und Sachsen niedergelassen. 

Die erste zuverlässige schriftliche Urkunde über Banská Štiavnica stammt aus 1217 und ist ausdrücklich mit Silberförderung verbunden. Laut diesem Dokument  war die Jahresproduktion von Silber 613,85-736,62 kg. In anderer schriftlichen Urkunde aus 1228 spricht man über Silberförderung, es ist dort argenti fodina erwähnt – Silberbergwerk. Stadtrecht bekam Banská Štiavnica spätestens in 1328 als erste Bergstadt in Königreich Ungarn. Die größte Silberproduktion war hier in 1690, wenn in dem Banská Štiavnica Gebiet 29.000 kg Silber und 605 kg Gold produziert wurden.

Viele technische Erfindungen wurden hier verwendet – manche erstmals in Königreich Ungarn oder Europa oder in der Welt. 8.2.1627 führte hier zum ersten Mal in der Welt  Kaspar Weindl, aus Tirol stammende Bergmann, die Probesprengung mit Schwarzpulver untertags im Oberbiberstollen. Von Banská Štiavnica verbreitete sich dieses Sprengverfahren über Deutschland, England und Schweden in das ganze Europa und auch darüber hinaus.

Bekannt war auch die Familie Hell.  Der Vater Matthäus Kornelius  Hell hat in den 20-er Jahren des 18. Jhs. mehrere wasserschöpfende Maschinen gebaut. Diese Maschinen wurden mit Wasser betrieben und verwendeten Hebelübersetzung. So gelang es allmählich Wasser aus überschwemmten und verlassenen Bergwerken auszuschöpfen. Fähigkeiten dieses Mannes hat auch der französische König Ludwig XIV. hoch geschätzt, in dem er Hell angeboten hat, in seine Dienste einzutreten mit gleichzeitiger Erhebung in den Adelstand. M .K. Hell hat dieses Angebot nicht angenommen und blieb bis zu seinem Tod in Banská Štiavnica. Sein Sohn Josepf Karl Hell (1713-1789) baute mehrere Mechanismen – bedeutendste war in 1749 in Leopold Schacht die Wassersäulenmaschine, bei welcher er zusammengepresste Luft zum ersten Mal verwendete. Ein anderer Sohn von M.K. Hell war der bekannte Astronom Maximilian Hell, der in Wiern arbeitete.

Für Betrieb der Schöpfmaschinen war es notwendig genügend Wasser zu akkumulieren – und so wurde ein einzigartiges Wassersystem gebaut – aus Teichen und Anschlusskanälen. Am stärksten hat dazu  Samuel Mikovíny, der slowakische Ingenieur, Kartograf  und Polyhistor, beigetragen. Bis Ende des 18. Jhs. wurden ca. 60 Wasserteiche gebaut, bis heute sind 23 erhalten geblieben.

In 1735 ernannte Karl III. Samuel Mikovíny zum kaiserlichen Geometer und beauftragte ihn mit Unterricht an der ersten Bergschule in Königreich Ungarn – in Banská Štiavnica. Die Bergschule in Banská Štiavnica war die erste Lehranstalt im Habsburgerreich unter staatlicher und nicht kirchlicher Leitung. In 1762 entschied der Wiener Hofkammer über Gründung einer höheren Bildungseinrichtung – Berghochschule – und Banská Štiavnica war dazu am besten geeignet. Mit einer Urkunde von 3.4.1770 wurde die Schule dann in Bergakademie umbenannt. Damit entstand in Banská Štiavnica die erste akademische Ausbildungsanstalt in der Welt  im Bereich der Montanwissenschaften (Freiberg 1765). Der erste Lehrstuhl entstand in 1763 - für Chemie, Mineralogie und Hüttenwesen –und Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin (1727-1817), ein bekannter Wissenschaftler, Botaniker und Chemiker, war der erste Professor, der erste Lehrstuhlinhaber. In 1765 entstand Lehrstuhl für Mathematik, Mechanik und Hydraulik unter der Leitung von Nicolaus Poda von Neuhaus (1723-1798). Bergbau als selbstständiger Fachbereich unterrichtete man hier seit 1770, wenn der dritte Lehrstuhl – für Bergbaukunde - entstand. Der erste Professor – Lehrstuhlinhaber – war Chr.T. Delius, der in 1773 ein Buch über Bergbau geschrieben hat. Das Lehrbuch "Anleitung zu der Bergbaukunst" war für viele Jahre in Europa das bekannteste Lehrbuch über Bergbau.

Viele bedeutende Persönlichkeiten haben Banská Štiavnica besucht.

Sehenswürdigkeiten:

Vielleicht bekannteste Ansicht der Stadt Banská Štiavnica ist die barocke Dreifaltigkeitssäule auf dem gleichnamigen Platz. Viele Unterlagen schreiben dieses Werk den Dionysius Ignatius Stanetti und Karl Holzknecht zu. Laut Arslexicon.sk haben die zwei Herren die Baurealisierung gemacht, aber Muster und ein Modell für dieses Werk haben Ignaz Peter Götz und Hans Lorenz Janda erstellt.

Nicht weit von der Säule befindet sich sog. Berggericht (1792-1854 war dieses Gebäude Sitz des Berggerichts). 3.-13.6.1751 wurde in diesem Gebäude Franz Stephan von Lotringen, Ehemann von Maria Theresia, während seines Stadtbesuchs untergebracht. Heute können dort die Besucher – Mineralien-Fans im Mineralogischen Museum mehr als 400 Mineralienarten bewundern – meistens aus der Slowakei, aber auch aus der Welt.

Unweit von dem Platz befindet sich Das Alte Schloss mit jeder Menge von architektonischen Details – mehrere Baustile - Romanik, Gotik, Renaissance, Barock und Neugotik- sind hier vertreten. So wie in allen anderen mittelslowakischen Bergstädten wurde hier zuerst die Jungfrau Maria Kirche gebaut. Zuerst war es romanische Basilika. Dann hat man mit gotischem Umbau der Kirche angefangen. Vor allem wegen Gefahr von Osmanen wurde dann das ganze Areal zu einer Festung umgebaut. In dem Areal können Sie sich den wertvollen romanischen Kerner oder/auch die Kirche anschauen. Sehr interessant sind auch mehrere Ausstellungen – Archäologische Funde, Kunst der Schmiede (Grabkreuze im Exterier), Barocke Skulpturen, Ausstellung der historischen Zielscheiben (aus 1754-1939, meistens mit Öl auf Holz gemalt) und Waffen, Pfeifen-Handwerk und Lapidarium.

Es gibt in der Stadt aber auch Das Neue Schloss. Die kleine weiße Festung wurde in den Jahren 1564-1571 gebaut. Grund dafür war, dass die Osmanen in 1541 Buda erobert haben, 2 Jahre später Esztergom und die reichen mittelslowakischen Bergstädte waren sehr attraktiv. Für Verteidigung hat man ein Warnsystem mit Wachtürmen auf den Hügeln von Pukantz bis zum Libethen gemacht, wo die Gefahr durch Feuer und Rauch signalisiert wurde. Die kleine Festung gehörte zu diesem System. Die Festung wurde später umgebaut, das heutige 4-stöckige Gebäude mit Eckbasteien beherbergt Museum, das die Geschichte der Kämpfe gegen Osmanen auf dem Gebiet der Slowakei dokumentiert.

Nicht zu vergessen ist auch Kammerhof. Der größte Gebäudekomplex, der in den 12.-19.Jh mehrmals umgebaut wurde, war einst Sitz des Oberst-Kammergrafenamts und auch u.a. Direktion der Bergakademie. Heute beherbergt das Gebäude ein unheimlich interessantes Museum, das aus vielen Abteilungen  besteht. Vielleicht am meisten locken funktionsfähige Modelle von Bergbaumaschinen und die ganze Abteilung Technik im Bergbau die Besucher an, aber Schulwesen für Bergbau, oder kaiserliche Besuche, bzw. Geschichte der Buchkultur sind auch einen Besuch wert.

In Banská Štiavnica gibt es auch viele interessante Kirchen. Kirche der hl. Katharina von Alexandrien befindet sich unweit von Dreifaltigkeitssäule. Spätgotische Kirche gehört zu den wenigen mittelalterlichen architektonischen Denkmälern in der Slowakei, die in einer Periode gebaut wurden und fast ohne Umbauten erhalten geblieben sind. Die Kirche hatte ursprünglich spätgotisches Altar von Meister M.S.  – Marten Swarcz (oder in Krakau als Martin Csarny bekannt) mit Datierung 1506. Aus diesem Altar sind 3 Skulpturen und 7 Tafelbilder erhalten geblieben. Tafelbilder befinden sich heute in unterschiedlichen Sammlungen – je eine in der Kirche in Svätý Anton, Nationalgalerie Budapest, Musée des Beaux-Arts Lille, vier sind in Christlichem Museum in Esztergom. Skulpturen sind in Banská Štiavnica geblieben.

Die jüngste, evangelische Kirche wurde nach Plänen des Architekten Johann Joseph Thalherr gebaut. In der Maria-Schnee Kirche kann man spätgotisches Schlingrippengewölbe bewundern.

Für die Besucher, die sich für Bergbau interessieren und keine Zeit für Bergbaumuseum im Freien haben, gibt es im Stadtzentrum Erbstollen Glanzenberg. Viele berühmte Persönlichkeiten haben Erbstollen besucht.

Es gibt in der Stadt noch viel mehr.

 

Bilder siehe Impresie Banská Štiavnica

 

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