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Špania Dolina (deutsch Herrengrund) – eine kleine Gemeinde ca 11 km von Banska Bystrica entfernt, liegt in einer reizvollen bergigen Gegend zwischen Große Fatra und Niedere Tatra. Gemeinde, wo einst Eisen zum Kupfer wurde. Glauben Sie das nicht? Vielleicht auch in Ihrer Stadt können Sie im Museum die Herrengrunder Becher, Gefäße, Dosen finden – sie sind leicht zu erkennen – mit eingravierten Sprüchen – wie z.B. „Eysen Wahr ich, Kupfer bin ich…“ oder „Aus eisen Kupfer wird gemacht, zu herrengrundt sehr tiff in schacht…“ „Eisen war ich, Kupfer bin ich, Silber trag ich, Gold bedeckt mich“…
Beispiel eines solchen Herrengrunder Becher: www.mineral.at/herbild/neukl.jpg
Gemeinde, von welcher Kupfer und Klöppelspitzen in die ganze Welt gingen.
Deutsches Bergbau-Museum in Bochum macht montanarchäologische Untersuchungen mit dem Ziel eine prähistorische Rohstoffausbeutung nachzuweisen. Die Untersuchungen finden in der Slowakei statt, auch in Špania Dolina. Heute ist eine intensive Forschung dank der modernen Untersuchungsmethoden z.B. Geoelektrik möglich. Wie das Museum in Bochum schreibt, „stellt Špania Dolina die bislang einzige Lagerstätte mit einer nachgewiesenen prähistorischen Rohstoffgewinnung dar“ und „ das Beispiel von Spania Dolina lässt hoffen, dass nicht alle prähistorischen Bergbauspuren durch jüngere Abbauphasen überprägt bzw. zerstört worden sind".
Viele äneolithische Rillenschlägelfunde (etwa 150) zeugen davon, dass Kupfererz hier schon in Äneolithikum gewonnen wurde. Kupfer der kupfernen Artefakte aus 2350 -1200 v.Chr. kommt aus dem Gebiet der Karpaten. Einige Quellen sagen, dass die ersten Minen hier schon in 1006 geöffnet wurden.
Nicht nur Špania Dolina, sondern auch andere Kupferlagerstätte – Staré Hory, Richtárová, Piesky – geben den Grund, warum die Stadt Banská Bystrica oft als kupferne Stadt bezeichnet wird oder warum im Namen der Stadt „banská“ steht (banská ist Adjektiv und slowakisch bedeutet Bergbau).
Als das oberflächennahe Kupfererz erschöpft wurde, ging man unter Tage. Die von Thurzo- und Fugger-Familien gegründete Gesellschaft Ungarischer Handel hat zur Entwicklung des Kupferbergbaus in Špania Dolina stark beigetragen. Es wurden neue innovative Methoden des Untertagebaus eingeführt – die Schächten und Stollen mit wasserbetriebenen Fördermaschinen. Kupferbarren aus Špania Dolina mit Stempelabdruck (Punze) Neusohl wurden in die ganze Welt ausgeführt. In der Zeit von 15. bis 17.Jh. wurde das Kupfer von hier ein bedeutendes Produkt auf den internationalen Märkten. In 16.Jh. wurde hier auch interessante Wasserleitung gebaut, die Wasser bis vom Fuße des Berges Prašivá in der Niederen Tatra in die Bergwerke in Špania Dolina zugeleitet hat.
Nach dem die Gesellschaft Ungarischer Handel in 1546 Ihre Tätigkeit beendet hat, verwaltete die Bergbaukammer in Banská Bystrica die Kupfergewinnung. In 17.Jh. wurde Cementwasser verwendet und auf diese Weise Eisen zum Kupfer wurde. Ende 18.Jh. und Anfang 19.Jh. senkte die Kupfergewinnung auch wegen ausländischer Konkurrenz. Die Minen wurden definitiv in 1888 geschlossen.
Špania Dolina ist eine malerische Gemeinde, die sich ihren ursprünglichen Charakter zu bewahren bemüht. Die Gemeinde steht unter Denkmalschutz. Wenn Sie durch die Gemeinde spazieren, können Sie typische Häuser der Bergleute sehen. Bergbau-Lehrpfad in der Natur führt Sie zu den Stellen, wo einst Kupfer gewonnen wurde. Über Kupferbergbau, über „Wunder“ wie aus Eisen Kupfer wurde und über die neuesten Forschungen werden Sie ausführlich in dem kleinen Kupfermuseum informiert, das von der Bruderschaft der Bergleute Herrengrund verwaltet wird.
Kein Klopfen auf Holzbrett kommt heute von dem Haus aus, das Klopačka (Klopfturm) heißt. Klopačka ist ein Haus mit Turm, von welchem in der Vergangenheit die Bergleute zur Arbeit gerufen worden, in dem ein schwerer Eichenhammer auf Holzbrett geschlagen wurde. Heute beherbergt das Haus ein Gästehaus, wo Sie köstliche Mahlzeit genießen können.
Dominierend in der Gemeinde ist die Verklärungskirche aus 13.Jh. Zu der Kirche führt eine überdachte Treppe mit 162 Stufen und die Kirche und Umgebung sieht wie eine kleine Festung aus – auch mit Bastei aus 17.Jh.
Špania Dolina wurde auch durch für die Gemeinde typische Klöppelspitzen bekannt. Diese Tradition bewahrt die Gemeinde bis heute, in dem die Kenntnisse und Fähigkeiten von Generation an Generation übergeben werden. Wunderschöne Klöppelspitzen können Sie sich anschauen bzw. auch kaufen in einem kleinen Museum im Gasthaus Klopačka.
Die Gemeinde ist sehr aktiv, jeden Monat gibt es hier unterschiedliche Veranstaltungen – um nur einen Beispiel nennen – Sommerkurse für Klöppeln, im Herbst Jozef Langer Internationales Maler- und Bildhauersymposium…
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Bilder siehe Impresie - Špania Dolina
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