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Meister Paul ist sicherlich der bekannteste Künstler der Spätgotik in der Slowakei. Leider über sein Leben wissen wir wenig, weil Archiv im Leutschauen Rathaus bei einem Brand in 1559 niedergebrannt wurde. Es gibt viele Vermutungen und Theorien in Literatur was sein Leben betrifft. Aufgrund Datierung seiner Werke, gegebenenfalls amtlicher Einträge können wir zumindest teilweise die bibliographischen Daten rekonstruieren.
Wir wissen nicht, wo er und wann er geboren wurde. Unter Berücksichtigung seiner ersten datierten Werke (1503-1509), die über Arbeit eines bereits erfahrenen Künstlers zeugen, musste Paul damals nicht nur seine Lehrjahre hinter sich sondern auch umfangreiche Erfahrungen haben – man könnte davon ausgehen, dass er zu dieser Zeit etwa 25 -30 Jahre alt war. Daher vermuten wir, dass er um das Jahr 1475 geboren werden könnte. Es gibt ein Eintrag aus 1506 direkt in Leutschau, der besagt, dass der Bildhauer Paul (Paul Schnitzer) ein Mitglied der Corpus-Christi-Bruderschaft wurde, ein Mitglied des Vorstands in 1515. Über seinen Aufenthalt in Leutschau gibt es mehrere andere Einträge, in 1522-1527 wurde Name Paul Schnitzer oder Paulus Sculptor mehrmals im Zusammenhang mit seinem Haus in Prešov (deutsch Preschau oder Eperies) erwähnt. In 1527 wurde Paul Mitglied des Stadtrates in Leutschau. Mehrere Einträge dokumentieren Ausschnitte aus seinem Leben bis 1537. Dann 1542 wird in den Steuereintragungen nur seine Witwe erwähnt. So kann man davon ausgehen, dass er irgendwann in den Jahren 1537 bis 1542 gestorben ist.
In der Literatur spricht man oft über mehrere Personen, die ein Vorbild oder Lehrer für Meister Paul- gewesen sein könnten. In der ersten Reihe Veit Stoss. Sicher ist aber nur, dass dem Meister Paul Werke von Veit Stoß bestens vertraut waren – es ist sichtbar in manchen seinen Werken. Ein anderer Bildhauer Tilman Riemenschneider, tätig vor allem in Würzburg und Franken. Meister Paul musste auch einige seine Motive kennen. Nach manchen Autoren Inspiration für Meister Paul waren Gemälde von Rogier van der Weyden und Hugo van der Goes und Werke von Schongauer, dem Meister ES, Israhel van Meckenem oder Albrecht Dürer und Lucas Cranach d. Ä. In den Zipser Städten und mittelslowakischen Städten gab es in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundert reiches Schaffen von Skulpturen. Es handelte sich um weniger bekannte oder anonyme Bildhauerwerkstätte.
Aber Werkstatt des Meisters Paul zeichnete sich durch eine hohe Invention und professionelle Beherrschung der Technologien auf sehr hohem Niveau aus.
Werke von Meister Paul aus Leutschau, die sich in Zips befinden, stehen auf UNESCO Welterbeliste.
Hier manche seine Werke:
Hl.Jakob-Altar, St. Jakobskirche in Levoča (Leutschau) – sicher das bedeutendste Werk von Meister Paul. Es gibt keinen Zweifel, dass der Altar ein Werk von Meister Paul ist. Die Inschrift auf dem Epitaph vom Martin Urbanowitz aus 1621 besagt, dass seine Frau Margita Enkelin des berühmten Bildhauers Meister Paul, Schöpfer des Hauptaltars in Leutschau, war. Der wunderschöne Altar wurde aus Lindenholz gefertigt, 16 m hohes Altarretabel ist das welthöchste und mit Mensa und Stipes hat eine Höhe von 18,62 m. Alle Teile des Retabels sind reichlich mit Schnitzwerk versehen. Schnitzwerk stammt aus den Jahren 1506/1507 und Polychromie und Vergoldung aus den Jahren 1513/1514. Eine hervorragende Restaurierung des Altars haben in den Jahren 1952-1954 Gebrüder Kotrba durchgeführt, die auch eine detaillierte Liste aller Altarteile, dazu detaillierte Beschreibung und Fotodokumentation und auch Kopien von einzelnen Skulpturen gemacht haben. Der Altar ist wirklich sehr beachtenswert.
Skulptur des Hl. Georgs mit dem Drachen, St. Jakobskirche in Levoča (Leutschau)
In der St. Jakobskirche in Leutschau, in der Kapelle des Hl. Georg befindet sich wunderschöne Skulptur des Hl. Georgs mit dem Drachen. Skulptur ist aus Lindenholz, 1,5 m hoch und steht nahe der Wand. Die ganze Komposition ergänzt Wandgemälde mit Prinzessin und einem Teil des Zipser Burgs. Skulptur ist Werk von Meister Paul und hat eine lesbare Datierung 1515.
Skulpturen des Christi-Geburt-Altars (sog. Csaky Altar), St. Jakobskirche, Levoča (Leutschau)
In der St. Jakobskirche befindet sich auch Christi-Geburt-Altar. Eine Besonderheit dieses barocken Altars ist, dass hier eine Symbiose zwischen Gotik und Barock zu sehen ist. Die Christi-Geburt-Statuen sind gotisch (1510-1515) und Meister Paul hat 7 von 10 Skulpturen geschafft. Höchstwahrscheinlich standen die Statuen ursprünglich separat irgendwo als eine Einheit, später wurden in Leutschauer Rathaus zugemauert und wiederentdeckt in 1698.
Hl.Georg-Altar, St.Georg Kirche, Spišská Sobota (deutsch Georgenberg)
Der wunderschöne Altar ist Werk von Meister Paul und seiner Werkstatt. Altar ist aus Lindenholz, datiert 1516. Im Schrein der Hl. Georg, in Predella der Letze Abendmahl.
Hl. Barbara-Altar, Mariä-Himmelfahrt-Kirche, Banská Bystrica (deutsch Neusohl)
Bild - siehe Impresie Banská Bystrica
Ein wunderschöner Altar, Werk von Meister Paul und seiner Werkstatt befindet sich auch in der Mittelslowakei, in der Stadt Banská Bystrica (Neusohl). (Beschreibung zu Neusohl siehe Banská Bystrica)
An vielen anderen Orten der Slowakei können wir Werke von Meister Paul und seiner Werkstatt bewundern – hier nur manche: Chyžné, Mlynica, Bardejov, Spišská Nová Ves, Kežmarok, Strážky, Sabinov, Lipany, Prešov, Očová (Altar in Očová - siehe Impresie Očová ), usw.
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